Hinaus aus dem Holzäppelgebirge!
(auf Dienstreise im Westen)
Gedankenaustausch ist wichtig, auch über Ländergrenzen hinaus.
Unser im Frühjahr begonnenes Wildapfelprojekt befasst sich mit der Erhaltung des Wildapfels im Osterzgebirge. Auch in anderen Teilen Deutschlands kommt diese Art noch vereinzelt vor, und es gibt hier und da kluge Leute, die sich um die Erhaltung des kleinen Apfels kümmern.
Grund genug für uns, eine Reise in die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) nach Hann. Münden zu unternehmen.
Die NW-FVA ist zuständig für die praxisnahe forstliche Forschung und die Beratung aller Waldbesitzarten in Niedersachsen, Hessen und Sachsen-Anhalt. Im Rahmen eines Verwaltungsabkommens nimmt die NW-FVA auch in Schleswig-Holstein die Aufgaben einer Versuchsanstalt wahr.
Dr. Kleinschmit, Herr Arndt (Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Hannover Münden), Frau Dr. Höfer (IOZ Pillnitz), Frau Heinz (Grüne Liga Osterzgebirge e.V.)
Die Aufgaben der Abteilung Waldgenressourcen liegen in der Erhaltung und in der nachhaltigen Nutzbarmachung forstlicher Genressourcen.
Herr Dr. Kleinschmit und Herr Arndt, Mitarbeiter der dortigen Abteilung Waldgenressourcen befassen sich schon seit einigen Jahren mit Malus sylvestris und begrüßten Frau Dr. Höfer (IOZ Pillnitz), Simone Heinz und mich am frühen Morgen des 20. September sehr herzlich. Angeregter Erfahrungsaustausch über Blatt- und Blütenmerkmale, Fruchtbonituren oder den Aufbau von Meldebögen für Generhaltungsobjekte standen auf dem Programm. Abstimmungen bezüglich Datenbank erleichtern uns nun die Festlegung relevanter Deskriptoren in unserer „Grüne Liga Holzäppeldatenbank“. Softwareentwickler Nils Kochan ist emsig bemüht unsere Anforderungen und Wünsche umzusetzen, damit auch diese Datenbank allen Anforderungen gerecht wird. Manuela Zimmermann, eine ehrenamtliche Helferin, tippt schon fleißig Daten ein, DANKE.
Natürlich kam auch die Besichtigung von Wildäpfeln an diesem Tag nicht zu kurz, danke nochmals an Herr Dr.Kleinschmit, der bis in die Abendstunden mit uns auf Wildapfeltour war. Hervorzuheben ist die seit 1990 bestehende Erhaltungsplantage, würde doch eine solche im Osterzgebirge aufwendige Analysen erleichtern - besonders aber das mühselige Sammeln der Früchte für den Holzäppeltee (ab sofort erhältlich). Aber: wir sind voller Hoffnung, in einigen Jahren gleichwertig fruchtende Exemplare auf den Samenplantagen des Sachsenforstes präsentieren zu können. Ein informativer Tag fand im Rundgang durch den Forstbotanischen Garten seinen Abschluss (DANK an Herrn Arndt). Die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges gen Heimat nutzten wir für das umfangreiche Studium einer Apfelausstellung des LPV Göttingen, Resümee: informativ, allumfassend, gelungen, beispielhaft.
Frau Dr. Höfer (IOZ Pillnitz) und Herr Becker (Landesforstanstalt Eberswalde) bei der Besichtigung eines alten Wildapfelstandortes in Brandenburg
Ergebnis dieser und der vorangegangenen Informationsreise (vor drei Wochen besuchte ich mit Frau Dr. Höfer die Landesforstanstalt Eberswalde mit zwei bemerkenswerten Wildapfelbeständen) hat wieder einmal gezeigt wie wichtig es ist, Informationen auzutauschen, Leute kennenzulernen, die sich der gleichen Sache verbunden fühlen.
Ein Auftrieb für uns und unser Projekt.
Anke Proft, Grünes Blättl Oktober 2007
Weitere Infos über Aktivitäten der Grünen Liga Osterzgebirge im Grünen Blättl